Michael Vonderlin MSc. besitzt den Tätigkeitsschwerpunkt in diesem Bereich und ist 2009 nach einer 2-jährigen postgraduellen Fortbildung der offiziellen Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) zum Master of Science in Perioodontology and Implant therapy(Msc.) ernannt worden.
So erhalten Sie immer die aktuellesten, wissenschaftlich fundierten Behandlungsmöglichkeiten. Dabei wird sehr viel Wert auf schonende, schmerzfreie Behandlung und Erhalt der Zähne gelegt.
Parodontitis - Was ist das?
Die häufigste Erkrankung des Zahnfleisches ist die Parodontitis, eine durch Bakterien ausgelöste, chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die über die Bildung von Zahnfleischtaschen zur Lockerung der Zähne und schliesslich zum Zahnverlust führen kann. Neueste wissenschaftl. Erkenntnisse weisen zudem darauf hin, dass die Parodontitis das Risiko z.B. für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Frühgeburten erhöhen kann. Diese Erkrankung ist aber keine unvermeidliche Folge zunehmenden Alters, sondern strukturiert behandelbar: Durch eine individuelle Risikobestimmung, Diagnostik, Therapie und Festlegung des daraus resultierenden Prophylaxeprogramms und Nachsorge kann einem Zahnverlust langfristig, effektiv entgegen gewirkt werden!
Risikofaktoren
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Parodontitis zu erkranken. Hier eine einfache Erklärung:
1. Schlechte MundhygieneWenn Sie Ihre Zähne nicht regelmäßig und gründlich putzen, bleiben Bakterien und Zahnbelag (Plaque) auf den Zähnen und dem Zahnfleisch. Diese Bakterien können Entzündungen verursachen und das Zahnfleisch schädigen.
Tipp:
Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich, am besten elektrisch, und verwenden Sie täglich Zahnseide und/oder Zahnzwischenraumbürsten, um Plaque zu entfernen.
Rauchen schwächt das Immunsystem und verringert die Durchblutung des Zahnfleisches. Das macht es dem Körper schwerer, Entzündungen zu bekämpfen, und erhöht das Risiko für Parodontitis.
Tipp:
Versuchen Sie, mit dem Rauchen aufzuhören oder den Konsum zu reduzieren.
Manche Menschen haben aufgrund ihrer Genetik ein höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken. In solchen Fällen tritt Parodontitis häufig auch in der Familie auf.
Tipp:
Wenn Parodontitis in Ihrer Familie vorkommt, achten Sie besonders auf Ihre Mundhygiene und lassen Sie regelmäßig Ihren Zahnarzt checken.
Menschen mit Diabetes haben oft ein höheres Risiko für Parodontitis, da ein erhöhter Blutzuckerspiegel das Zahnfleisch angreift und die Heilung erschwert.
Tipp:
Halten Sie Ihren Diabetes gut im Griff und lassen Sie regelmäßig den Zustand Ihres Zahnfleisches überprüfen.
Hormonelle Schwankungen, zum Beispiel während der Schwangerschaft, der Pille oder der Menopause, können das Zahnfleisch empfindlicher machen. In dieser Zeit ist das Risiko für Parodontitis höher.
Tipp:
Achten Sie besonders auf Ihre Mundhygiene während dieser Phasen und lassen Sie Ihre Zähne regelmäßig kontrollieren.
6. Stress
Stress beeinflusst das Immunsystem und kann Entzündungen im Körper verstärken, was auch das Zahnfleisch betrifft. In stressigen Zeiten kann es also leichter zu Parodontitis kommen.
Tipp:
Versuchen Sie, Stress abzubauen – sei es durch Entspannungstechniken, Sport oder Hobbys.
7. Ungesunde Ernährung
Eine ungesunde Ernährung, besonders mit viel Zucker und wenig Vitaminen, kann das Zahnfleisch schwächen. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für starke Zähne und gesundes Zahnfleisch.
Tipp:
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, besonders an Vitamin C, das gut für das Zahnfleisch ist.
8. Medikamente
Einige Medikamente, wie Blutdruckmittel, Antidepressiva oder Chemotherapie, können das Zahnfleisch austrocknen oder die Heilung beeinträchtigen, was das Risiko für Parodontitis erhöhen kann.
Tipp:
Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, damit er mögliche Risiken einschätzen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen kann.
Diagnostik
Einen ersten Eindruck über die Ausprägung der Erkrankung liefert der parodontale Screening-Index, der während der Erstvorstellung erhoben wird. Er erlaubt eine Aussage über die grundsätzliche Behandlungsbedürftigkeit und den voraussichtlich zu erwartenden Umfang der Therapie. Die Entzündung des Zahnhalteapparates verläuft allerdings in jedem Gebiss unterschiedlich schnell und nach unterschiedlichem Muster. Diese Vielgestaltigkeit der Ausprägungsformen wird mittels eines detaillierten Parodontalstatus erfasst, für den die Taschen rund um alle Zähne vermessen, der Verlauf des Zahnfleischrandes, evtl.. Zahnlockerungen u.a. erfasst und dokumentiert werden. Das Ausmaß des bereits eingetretenen Knochenverlustes wird durch Röntgenaufnahmen sichtbar gemacht. Diese Dokumentationen bilden die Grundlage der Behandlungsplanung. Eine Risikoeinschätzung möglicher gesundheitlicher/genetischer Co-Faktoren und Einfluss nehmender Gewohnheiten (z. B. Rauchen) komplettiert die diagnostische Phase. In speziellen Fällen ist eine Analyse der die Entzündung verursachenden Bakterien in Form eines Bakterientestes zur Therapieplanung und Einschätzung des Langzeitergebnisses sinnvoll.
Nicht-chirurgische Behandlung und AIT
Die AIT (Antiinflammatorische Therapie) bei der Parodontitisbehandlung ist eine unterstützende Maßnahme, die Entzündungen im Zahnhalteapparat gezielt bekämpfen soll.
Einfach erklärt:
Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches und Kieferknochens, meist durch Bakterien verursacht.
Der erste Teil der Parodontitsbehandlung besteht aus der mechanischen Reinigung der Zähne und Zahnfleischtaschen und entfernt so die schädlichen, spezifischen Bakterien.
Die AIT hilft dabei, die Bakterien zu entfernen und dadurch die Entzündung zu stoppen – entweder durch Medikamente, spezielle Spülungen oder gezielte antibakterielle Maßnahmen.
Regenerative, chirurgische Phase (CPT)
Nach der AIT (antiinflammatorischen Therapie) – also der ersten Phase, in der die Entzündung bekämpft und die Bakterien reduziert wurden – folgt die nächste Stufe der Behandlung:die CPT, das steht für Corrective Periodontal Therapy, also korrigierende Parodontaltherapie.
Einfach gesagt:
Jetzt geht es darum, das zerstörte Gewebe möglichst wiederherzustellen und die Ursachen der Erkrankung dauerhaft zu beseitigen.
In dieser Phase werden zum Beispiel:
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Vertiefte Zahnfleischtaschen chirurgisch behandelt, um sie zu säubern und den Knochenverlust aufzuhalten.
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Zahnstein und Bakterienreste tief unter dem Zahnfleisch entfernt.
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In manchen Fällen wird Zahnfleisch oder Knochen wieder aufgebaut – das nennt man parodontale Regeneration.
Das Ziel ist, geschädigtes Gewebe wiederherzustellen, also:
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Zahnfleisch, das sich zurückgezogen hat
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Knochen, der durch die Entzündung verloren gegangen ist
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Fasern, die Zahn und Knochen verbinden
Das kann durch spezielle Verfahren unterstützt werden, z. B.:
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Knochenaufbaumaterialien
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Wachstumsfaktoren oder Membranen, die die Heilung steuern
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Eigenknochen oder Ersatzmaterialien
Das Ziel am Ende: Die Zähne langfristig erhalten und die Parodontitis dauerhaft stoppen.
Nachsorge (UPT)
Was ist die UPT bei Parodontitis?
UPT steht für Unterstützende Parodontitistherapie.
Einfach gesagt:
Nachdem die eigentliche Parodontitis-Behandlung abgeschlossen ist, hilft die UPT dabei, das Behandlungsergebnis langfristig zu erhalten und einen Rückfall zu verhindern.
Warum ist die UPT so wichtig?
Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, ähnlich wie Diabetes oder Bluthochdruck. Das bedeutet: Sie kann zwar behandelt werden, aber sie bleibt oft lebenslang im Körper "angelegt".
Wenn man nach der Behandlung nichts mehr tut, kommt die Entzündung oft zurück – manchmal sogar schlimmer als vorher. Die UPT beugt dem vor.
Was passiert bei der UPT?
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Regelmäßige Kontrollen, z. B. alle 3–6 Monate
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Professionelle Zahnreinigung, besonders in den früher erkrankten Bereichen
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Überprüfung von Zahnfleischtaschen und eventuell erneute Reinigung
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Beratung zur Mundhygiene und zu Risikofaktoren (z. B. Rauchen oder Diabetes)
Was bringt die UPT?
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Sie verhindert neue Entzündungen
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Sie hilft, Zähne langfristig zu erhalten
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Studien zeigen: Mit UPT sinkt das Risiko, Zähne zu verlieren, deutlich
Kurz gesagt:
Die UPT ist wie die "Wartung" für Ihre Zähne nach der Parodontitis-Behandlung – damit die Krankheit nicht zurückkommt und die Zähne gesund bleiben.